Der Maler und Stifter

Erich Oswald Primbsch wurde am 13. Juli 1911 in Brambauer/Lünen geboren. Er verlebte seine Jugend im Ruhrgebiet. Nach Abschluss seines Studiums als Ing.-Chemiker war er fast 3 Jahre lang arbeitslos. In dieser Zeit beschäftigte er sich als Autodidakt intensiv praktisch und theoretisch mit der Malerei. Ende der 50er Jahre wurde er Mitglied im Berufsverband bildender Künstler, behielt aber aus wirtschaftlichen Gründen seine leitende Position in der Industrie bei. Er pflegte Kontakt zu anderen Malern und bildete sich weiter, zuletzt in der „Internationalen Sommerakademie Salzburg“ bei Oskar Kokoschka. Ende der 60er Jahre schied er aus dem Berufsleben aus, baute das Haus in Keldenich und widmete sich dort ganz der Malerei. Erst 1999 zog er aus Altersgründen nach Ahrensburg bei Hamburg um, wo er am 4. August 2003 starb. Er malte nicht , um zu leben, sondern lebte, um zu malen.

 

E.O. Primbsch über die assoziative Malerei

Der unmittelbare Anlass für mich, ein eigenes Museum zu eröffnen, war die Beobachtung, dass das Bild der Malerei und der Kunst allgemein in der Öffentlichkeit aus materiellen Interessen in zum Teil absurder Weise verzerrt ist. Möglich wurde das, weil ein Maßstab für die Bewertung eines Kunstwerks in der breiten Öffentlichkeit weder bekannt ist noch vorliegt.

Früher galt es in der Malerei als Kunst, möglichst naturgetreue Abbilder zu schaffen. Aber seit der Erfindung der Fotografie kann das Bemühen um bloße Abbildung nicht mehr als Kunst angesehen werden. Die sogenannte „moderne Kunst“ hat deshalb eine völlige Zerstörung der Realität als Ziel der Kunst propagiert und in ihren Werken realisiert. Hierdurch wird der betrügerischen Vermarktung des Begriffs Kunst Tür und Tor geöffnet.

Ein Neuanfang ist damit überfällig. Mit der assoziativen Malerei ist der Forderung nach einer neuen Definition des Begriffs Kunst Rechnung getragen. Was Kunst dem Menschen geben kann und muss, ist eine Bereicherung seiner subjektiven Gefühlswelt. Diese Forderung zu erfüllen, bemüht sich assoziative Malerei, indem sie im Beschauer Assoziationen auslöst.

Assoziative Kunst ist keine Lehre, es ist nichts daran, was beim Beschauer Verstandestätigkeit erfordert. Es soll beim Betrachten eines Werkes über das Gesehene hinaus assoziativ die Gefühlswelt angesprochen werden.
(13.5.2000)

Seitenanfang ▲